Aus der Praxis: Betriebsbereitschaft im Sägewerksumfeld 3

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Autor

Sebastian Renken
Ferdinand-Steinbeis-Institut

Patrick Weber
Ferdinand-Steinbeis-Institut

Datengenossenschaft Steigerung der Betriebsbereitschaft

In diesem Beitrag der Reihe „Betriebsbereitschaft im Sägewerksumfeld – Aus der Praxis“ soll der Fokus auf Phase 3 des in der nachfolgenden Abbildung dargestellten Vorgehensmodells zum Aufbau von Datengenossenschaften gerichtet werden. In dieser Phase steht eine Detaillierung von digitalen Services und die Erhebung der Anforderungen an eine technische Lösung an. Ebenso werden die Rollen und Verflechtungen der Partner analysiert sowie Schnittstellen und Prozesse definiert.

Erst wenn Wertschöpfungsszenario und entsprechende Services ausdefiniert sind und die beteiligten Unternehmenspartner ihre Nutzenperspektive berücksichtigt sehen, können die Anforderungen detaillierter erhoben werden. In dieser Phase wurden in kleineren Gesprächsrunden relevante Daten und Informationen zur Realisierung der Services identifiziert und diskutiert.

Bei den noch nicht zur Verfügung stehenden digitalen Abbildern, wurden Möglichkeiten gesucht, diese bedarfsgetrieben zu definieren und bereitzustellen. Parallel zu den Workshops und Gesprächen wurde mit dem Aufbau einer prototypischen Lösung begonnen, um die Daten der unterschiedlichen digitalen Abbilder in einem kooperativen Datenraum zusammenzuführen. Die nachfolgende Abbildung gibt einen Überblick über die Datengenossenschaft.

Die oberste Ebene der Abbildung charakterisiert die Mitglieder der Datengenossenschaft. Die zweite Ebene die unterschiedlichen Services, die auf das gemeinsame Wertschöpfungsszenario „Steigerung der Betriebsbereitschaft“ einzahlen. Die dritte Ebene repräsentiert den kooperativen Datenraum, in dem die Daten der unterschiedlichen digitalen Abbilder zusammengeführt werden und der die Grundlage für die Servicegestaltung bildet. Auf der vierten Ebene werden beteiligte reale Objekte – Motoren und Sägen – aufgeführt.

Nach der erfolgreichen Gründungsversammlung wurde zeitnah in die technische Umsetzung gestartet. Es wurden u.a. Temperatursensoren und Differenzstrommonitore installiert. Im Anschluss fand eine Anbindung dieser Sensoren an den kooperativen Datenraum statt sowie der Aufbau von Dashboards zur Visualisierung der Daten.

Im nächsten Schritt wurden die aufgezeichneten und auf dem Dashboard dargestellten Daten der Differenzstrommonitore durch die Unternehmenspartner analysiert. Die Analyse der Daten offenbarte technische Hürden, die dem Projektkonsortium zuvor nicht bekannt waren. Um die Daten also zielführend nutzen zu können, müssen Veränderungen an der Infrastruktur im Sägewerk vorgenommen werden. Diese konkreten Schritte werden aktuell mit den Partnern der Datengenossenschaft ausgestaltet.

Die ersten Erfahrungen der Partner im Umgang mit den Daten und Reports sind die Grundlage für die kontinuierliche Verbesserung und Detaillierung des Wertschöpfungsszenarios.