Aus der Praxis: Energieeffizienz und Prozesssicherheit im industriellen Wäschereiumfeld 2

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Autor

Alexandra Keller
Ferdinand-Steinbeis-Institut

Maximilian Werling
Ferdinand-Steinbeis-Institut

Erhebung von Anforderungen und Vorbereitung der Genossenschaftsgründung

Aufbauend auf der „Initiierung des Partnernetzwerks und Definition eines gemeinsamen Wertschöpfungsszenarios“ ging das Konsortium weitere Schritte zur Ausgestaltung der Kooperation. Um Verbindlichkeit zu erzeugen, wurde die Gründung der Genossenschaft für Energiemanagement vorbereitet. Zeitgleich erfolgte die Erhebung weiterer Anforderungen und die Detaillierung der Servicekonzepte. Dies ermöglichte die inhaltliche sowie formale Konkretisierung der Zusammenarbeit der Partner.

In Bezug auf die Gründung definierten die Partner den Gegenstand und die Rolle der Genossenschaft. Kern hiervon ist die Zurverfügungstellung eines kooperativ genutzten Datenbestands, der die Mitglieder zur datenbasierten Steigerung von Auslastung und Energieeffizienz im Wäschereikontext sowie die Generierung neuer Wertschöpfung durch datengetriebene Erkenntnisse befähigen soll. Die Genossenschaft stellt hierfür Lösungen zur Zustandsüberwachung von Anlagen und Prozessen im Wäschereiumfeld sowie die benötigte technische Infrastruktur und den Datenraum bereit.

In den Gesprächen zwischen den Unternehmern wurde klar, dass zunächst eine übergreifende Prozesstransparenz hergestellt werden muss. Bisher habe alle Unternehmen ihre eigene, eingeschränkte Sicht auf z.B. Störungen im Prozessablauf. Durch das Zusammenführen von objektbezogenen Zustandsdaten in einem kooperativen Datenraum, wird den Unternehmen ermöglicht, ein umfassendes Bild über den Trocknungsprozess, mögliche Störungen und das Zusammenspiel der wichtigsten Komponenten zu erhalten. Auf Basis dieser Prozesstransparenz sind sowohl der Maschinenbauer als der Hersteller von Gasbrennern in der Lage, kleine Veränderungen an Konstruktion und Einstellung ihrer Maschinen vorzunehmen, die langfristig auf das Ziel der Energieeffizienz einzahlen. Die Abbildung fasst die beschriebene Anwendung zusammen.

Begleitend zu konzeptionellen Überlegungen soll eine technische Lösung zur prototypischen Umsetzung der skizzierten Szenarien entstehen. Nun gilt es zu klären, welche Daten und Informationen relevant sind, um Prozesstransparenz herzustellen. In der Diskussion waren zunächst beispielsweise Feuchtigkeit bzw. Gewicht des Textils, die Zusammensetzung der Abluft und Stillstandzeiten der Anlage. Die Partner versprechen sich daraus ein Experimentierfeld, dass es ihnen erlaubt, datengetrieben Maßnahmen zur Steigerung der Auslastung und Energieeffizienz abzuleiten.